Elbphilharmonie Hamburg im Vergleich mit Staatsoper Hamburg

Untergang, Gemälde von R. Pauliz. Besucher der Oper assoziieren das Bild mit …

Simon Boccanegra, Oper von Giuseppe Verdi

In zeitlich geringem Abstand konnten wir Elbphilharmonie und Staatsoper besuchen. Ein Vergleich der beiden so verschiedenen Musikhäuser bot sich an. Während in der Elbphilharmonie die Musik mit ungeschminktem Blick auf das Orchester im Vordergrund steht, blickt man in der Staatsoper auf die Bühne und genießt Bühnenbild, Lichteffekte, natürlich die Musik, verbunden mit Handlung.

In der Elbphilharmonie kommt das Gefühl von Weite, Freiheit mit Offenherzigkeit auf. Von allen Plätzen aus wird das Orchester mit gegenüberliegenden Zuschauerrängen zur Bühne. Damit wird der Zuschauer, der Musikfreund selbst, zum Bühnenbild. Mit Rundumblick teilt er seine Eindrücke mit allen Zuschauern. Dies ist ungewöhnlich. In der Staatsoper Hamburg wirkt es enger, intimer und gemütlicher. Der Blick ist auf die Bühne mit Bühnenbild gerichtet. Der Konzertgraben ist von den Rängen ganz unterschiedlich einsehbar. Das dramatische Geschehen im Ablauf der Oper ist für die Stimmung von entscheidender Bedeutung.

Im Verlauf der Handlung beschreibt Verdi die dramatischen Zustände im 14. Jahrhundert. Es drängt sich der Vergleich mit heutigen Verhältnissen auf. Historische Zusammenhänge zwischen Familien, Geschlechtern und politischen Parteien gleichen den heutigen Verkettungen. Bühnenbild und Lichteffekte unterstützen die dramatische Handlung. Einzigartig war die musikalische Leistung der Solisten. Das Orchester, unter der Leitung von Christoph Gedschold, brachte die lauten und besonders die ganz leisen Passagen um Liebe, Gefühl und Tod unvergleichlich zum Ausdruck. Dies war eine überzeugende, großartige Aufführung.

Die Musikhäuser, Elbphilharmonie und Staatsoper, lassen sich nicht vergleichen. Auf so ganz verschiedene Weise werden Klangerlebnisse sichtbar.